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Berlin, 22. Mai 2023 – Im Folgenden finden Sie eine Zusammenstellung von Informationen rund um die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung sowie die generelle wirtschaftliche Bedeutung der Tourismuswirtschaft: 

Wirtschaftsfaktor Tourismus: Fast 3 Millionen Menschen in Deutschland verdanken ihren Arbeitsplatz dem Tourismus. Rund 4 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland gehen auf das Konto des touristischen Konsums. Damit befindet sich die Branche auf Augenhöhe mit Automobilindustrie und Maschinenbau.

Touristenankünfte weltweit: Die Zahl der internationalen Touristenankünfte lag laut
UNWTO 2022 noch 28 Prozent hinter den Zahlen von 2019. In den Jahren 2020 und 2021 waren die Zahlen um knapp 70 Prozent gegenüber 2019 gesunken. (Quelle: UNWTO)

Gastgewerbe in Deutschland

Übernachtungen

Die Übernachtungszahlen erholen sich nach der Coronakrise weiter. Das Jahr 2022 lag noch 9 Prozent unter dem Wert von 2019. Im März 2023 verbuchten die Beherbergungsbetriebe zuletzt 31,8 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Das waren 26,5 % mehr als im März 2022, als der Tourismus noch spürbar von der Corona-Pandemie beeinflusst war. Gegenüber März 2019, dem Vergleichsmonat vor der Pandemie, lagen die Übernachtungszahlen im März 2023 allerdings noch um 3,7 % niedriger. Die Übernachtungszahlen der inländischen Gäste lagen fast auf Vorcorona-Niveau, die der ausländischen Gäste hingegen noch 15 Prozent unter März 2019.                                                                 (Quelle: Statistisches Bundesamt/DEHOGA)

Umsatz des Gastgewerbes

Gegenüber dem ersten Quartal 2019, also vor Ausbruch der Pandemie, ist der Gastgewerbeumsatz von Januar bis März 2023 real um 12,5 Prozent gesunken (nominal +7,1%). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum setzte das Gastgewerbe inflationsbereinigt zwar 15,2 Prozent mehr um als ein Jahr zuvor (nominal 27,1%). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass das erste Quartal 2022 noch massiv von den Corona-Einschränkungen geprägt war mit gravierenden Umsatzeinbußen für Gastronomie und Hotellerie.

(Quelle: Statistisches Bundesamt/DEHOGA)

Passagierzahlen Flughäfen: Knapp 34,95 Millionen Passagiere (an+ab) wurden im ersten Quartal des Jahres 2023 an den deutschen Flughäfen gezählt. Im Vergleich zum noch corona-geprägten Vorjahreszeitraum gab es ein deutliches Wachstum von 58,8%, zum Vorkrisenniveau von 2019 fehlen aber noch 31,2% der Reisenden. Mit dieser Entwicklung liegt Deutschland am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte.

Nur 4,71 Millionen Passagiere flogen innerdeutsch (gegenüber Jan-Mrz. 2019 ein Verlust von –56,7%). 22,27 Millionen Passagiere waren im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (gegenüber Jan-Mrz 2019 -26,2%). Die Interkont-Nachfrage (7,88 Millionen Paxe) verzeichnete den geringsten Verlust (gegenüber Jan-Mrz 2019 -18,7%).

(Quelle: ADV)

Deutsche Bahn: Rund zwei Milliarden Reisende nutzten 2022 die Züge der DB – gut 40 Prozent mehr als im Jahr 2021. Der DB-Fernverkehr zählte sogar rund 61 Prozent mehr Passagiere. Er steigerte im vergangenen Jahr seinen Umsatz gegenüber 2021 um mehr als zwei Milliarden Euro auf rund 4,8 Milliarden Euro. Positiv ausgewirkt hat sich dabei unter anderem das 9-Euro-Ticket, das im vergangenen Sommer branchenweit insgesamt 52 Millionen Mal verkauft wurde. Für 2023 könnte es im Fernverkehr mit deutlich mehr als 150 Millionen Reisenden eine neue Rekordzahl geben.                                  (Quelle: Deutsche Bahn).

Fernlinienbus: Laut dem Statistischem Bundesamt war die Zahl der Reisenden in Fernbussen 2022 mit 7,5 Millionen Reisende mehr als zweieinhalb Mal so hoch wie im Vorjahr (+163 %). (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Veranstaltungsmarkt: Die Zahl der Veranstaltungen auf dem Tagungs-, Kongress- und Eventmarkt in Deutschland lag im Jahr 2022 bei rund 1,7 Millionen (+46,55 %), die Anzahl der Teilnehmer belief sich auf rund 184 Millionen (+170,59 %) im selben Jahr. Im Vorjahr gab es 1,16 Millionen Veranstaltungen mit 68 Millionen Teilnehmenden. Im Jahr 2020 erfuhr der Veranstaltungsmarkt in Folge der Corona-Pandemie einen historischen Einbruch. Im Jahr 2019 fanden in Deutschland noch rund 2,9 Millionen Veranstaltungen mit mehr als 400 Millionen Teilnehmer statt. (Quelle: Statista)

Entwicklungsfaktor Tourismus: Mehr als 11 Millionen Touristen aus Deutschland reisen jährlich in Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Ausgaben dafür liegen bei mehr als 13 Milliarden Euro. Fast 7 Milliarden Euro davon tragen direkt zum Bruttoinlandsprodukt in den Entwicklungs- und Schwellenländern bei. Fast 740.000 Jobs in den Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es allein dank der Reisen und Ausgaben der Touristen aus Deutschland. Rechnet man dies um, heißt das: 15 deutsche Touristen sorgen im Zielland für einen Arbeitsplatz.

 

 

Pressekontakt:

 

Nicole von Stockert, Pressesprecherin

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Über den BTW: Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft vertritt als Dachverband der deutschen Tourismuswirtschaft die gemeinsamen und übergreifenden Interessen dieser vielfältigen und starken Branche. Die Tourismuswirtschaft steht für rund 4 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland und beschäftigt 2,8 Millionen Menschen. Hinzu kommen 1,3 Millionen Personen, die Vorleistungen für die Erzeugung dieser Waren und Dienstleistungen herstellen. Damit waren 2019 rund 9 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland direkt oder indirekt für den Tourismus tätig.

(Quelle: Destatis-Studie Bericht „Aktuelle Daten zur Tourismuswirtschaft“).