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2014 verbrachten die Deutschen rund 1,6 Milliarden Reisetage

Berlin, 19. Dezember 2014 – Die Deutschen sind auch 2014 wieder mehr gereist: 1,6 Milliarden Reisetage bedeuteten ein Plus von 1,2 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Tourismusindex des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hervor. „Wir sind begeistert von dieser weiter außerordentlichen Reisefreude in unserem Land. Die Deutschen haben in diesem Jahr noch einmal 19 Millionen Reisetage mehr absolviert als 2013. Drei von vier Deutschen sind 2014 auf die verschiedensten Arten gereist, und pro Kalendertag haben sie in diesem Jahr mehr als 50.000 zusätzliche Reisetage absolviert. Und ein Ende scheint vorerst nicht in Sicht“, kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse.

Prognose für 2015: Bereitschaft, in Reisetage zu investieren steigt weiter

Zwar ist die Stimmung laut Tourismusindex derzeit nicht mehr ganz so überschwänglich, wie sie noch im Sommer war. Der Prognose-Teilindex, der angelehnt an den GfK-Konsumklimaindex die Bereitschaft der Deutschen zeigt, in den kommenden Monaten in Reisetage zu investieren, liegt aber mit 2,15 Punkten weiterhin im positiven und damit steigenden Bereich. Es ist zudem davon auszugehen, dass die Dynamik ab April 2015 wieder zunimmt und der Index Richtung Herbst wieder einen Wert von rund 2,5 Punkten erreicht. Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern, erwartet die Deutsche Tourismuswirtschaft damit einen erneuten Wachstumsschub insbesondere ab April 2015. Frenzel: „Auf Basis der Ergebnisse des BTW-Tourismusindex gehen wir optimistisch und voller Spannung in das Tourismusjahr 2015.“

Konsumgütervergleich: Reisen weit vorn, wenn es um die Investitionsbereitschaft geht

Im Vergleich zu anderen Konsumgütern hat sich für 2014 gezeigt, dass die Menschen überdurchschnittlich bereit sind, Geld für Reisen auszugeben. Während die Deutschen in diesem Jahr bei Einrichtungsgegenständen, Renovierungen oder auch Unterhaltungselektronik nur eine unterdurchschnittliche Investitionsbereitschaft zeigten, lag die Investitionsneigung in Sachen Urlaubstage besonders hoch und an der Spitze des Ranking – noch vor PKW und Immobilien.

Weihnachts-Sonderauswertung:
Dezember ist Zeit für Familie & Freunde sowie Tagesausflüge

Weihnachten ist und bleibt das Fest der Familie – das zeigt auch der Tourismusindex in einer Sonderauswertung: 46 Prozent der Mehrtagesreisen im Dezember finden im Rahmen von Verwandten- und Bekanntenbesuchen statt, während dies im Jahresdurchschnitt nur in 22 Prozent der Fälle der Reiseanlass ist. Bei den Tagesreisen führen im Dezember 56 Prozent der Reisen zu Freunden und Bekannten, im Jahresdurchschnitt 46 Prozent. Gleichzeitig zeigt die Auswertung: Im Dezember ist der Anteil der Tagesreisen gegenüber den Mehrtagesreisen besonders hoch: Während im Jahresdurchschnitt 32 Prozent aller Reisetage auf Tagesreisen entfallen, sind es im Dezember 36 Prozent – Weihnachtsmärkte und Shoppingausflüge lassen grüßen.

Betrachtet man die klassischen Urlaubsreisen im Dezember, werden diese rund um Weihnachten überproportional von Singles unternommen, die nicht familiär gebunden sind, Selbstständigen, die an Weihnachten auch mal ausspannen können sowie jüngeren Personen unter 35 Jahren, die Weihnachten möglicherweise nicht so traditionell verbringen wollen.
 

Pressekontakt:

Nicole von Stockert, BTW-Pressesprecherin
Fon: 030/72 62 52-60; vstockert@​btw.de

 

Über die Studie:

Der BTW-Tourismusindex misst auf Basis des GfK-Konsumklimaindex und des GfK MobilitätsMonitors die Bereitschaft der Deutschen, das verfügbare Einkommen in Aufenthaltstage im Rahmen touristischer Aktivitäten zu investieren. Dabei ist der BTW-Tourismusindex unabhängig von zu wählendem Beförderungsmittel, beabsichtigtem Reiseziel und geplanter Reisedauer und umfasst sowohl private als auch kommerziell organisierte Reisen. Betrachtet werden sowohl Tagesreisen als auch Reisen mit Übernachtung(en), deren Ziel mindestens 50 Kilometer vom Wohnort des Reisenden entfernt liegt. Ergänzend zu diesem Stimmungsindikator werden zurückblickend die tatsächlich getätigten Reisetage ermittelt.

Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus denselben monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen (repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland), die auch Grundlage des GfK-Konsumklimaindex darstellen. Zusätzlich wird eine ergänzende Prognose für die nächsten Monate erstellt. Der MobilitätsMonitor umfasst eine regelmäßige, monatliche Erfassung des Reiseverhaltens der Deutschen bei 45.000 Personen in einer kontrollierten, feststehenden Consumer Panel Stichprobe.

Die Reisebereitschaft ist ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, Investitionen in Aufenthaltstage zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit „Ja“ beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf bzw. tatsächlichen Reiseantritt vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche Reise besitzen und auch eine Notwendigkeit für eine solche Investition sehen.

GfK erstellt den Tourismusindex im Auftrag des BTW mit freundlicher Unterstützung der TUI AG sowie des ADAC exklusiv für den BTW.

Die nächste Veröffentlichung des BTW-Tourismusindex findet im Juli 2015 statt.

 

Über den BTW:
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ist der Sprecher der Tourismuswirtschaft in Deutschland. Rund 40 der größten Unternehmen und Verbände aus allen Bereichen der Tourismuswirtschaft in Deutschland stehen hinter dem BTW. Das Spektrum reicht vom Luft-, Straßen- und Schienenverkehr über Hotellerie und Gastronomie, Reiseveranstalter und Kongress-Centren bis hin zum Tourismusmarketing. Es umfasst privaten Tourismus genauso wie den Geschäftsreisesektor. 7 Prozent aller Arbeitsplätze und 4,4 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland gehen direkt auf das Konto des Tourismus, wie eine aktuelle Studie ergeben hat.

Die Arbeit des BTW zielt darauf ab, Mobilität zu erhalten und zu optimieren, um Reisen weiterhin attraktiv möglich zu machen. Faire Wettbewerbsbedingungen in Deutschland und Europa sind dafür unerlässlich. Gleiches gilt für eine sinnvolle Verhältnismäßigkeit zwischen notwendigen Grundlagen für eine funktionierende Wirtschaft auf der einen sowie Klima- und Verbraucherschutz auf der anderen Seite.