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Die Hotellerie in Deutschland blickt auf eine gute Entwicklung im Jahr 2017 zurück. Alle wichtigsten Kennzahlen des Hotelmarkts haben sich laut des aktuellen Branchenreport des Hotelverbandes Deutschland (IHA) positiv entwickelt. Die durchschnittliche Zimmerauslastung stieg im Vorjahresvergleich um 0,8 Prozent auf 71,5 Prozent. Die Netto-Zimmerpreise (ohne Frühstück, ohne Mehrwertsteuer) legten um 1,3 Prozent auf 95 Euro zu. In Europa stiegen die durchschnittlichen Zimmerpreise im selben Zeitraum um 2,5 Prozent auf 97 Euro. Die deutschen Hotelzimmerpreise liegen somit weiterhin leicht unter dem europäischen Durchschnitt. Der durchschnittliche Zimmerertrag (RevPAR) der deutschen Hotels erreichte 68 Euro, was einem Anstieg von 2,1 Prozent entspricht. 

Das wirtschaftliche Wachstum schlägt sich auch in den Beschäftigtenzahlen nieder. Zum Stichtag 30. Juni 2017 meldete das Beherbergungsgewerbe 306.962 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, was einem Zuwachs von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Seit 2010 hat die Branche knapp 50.000 zusätzliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen. Und der Bedarf wachse weiter, erklärte der IHA-Vorsitzende Otto Lindner. „Zugleich wird es aufgrund des demografischen Wandels immer schwerer, geeignete Arbeits- und Fachkräfte zu finden.“ Lindner machte deutlich: „Hotellerie geht nur mit Menschen. Wir Hoteliers sind aufgerufen, weiter für unsere Branche zu werben, mit ganzer Kraft in die Qualität der Ausbildung zu investieren und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unsere Wertschätzung und Anerkennung noch deutlicher zu zeigen.“ Von der Politik forderte Lindner u.a., die duale Ausbildung zu stärken und bestehende Hürden auf dem Arbeitsmarkt abzubauen.

Auf der Agenda des Hotelverbandes 2018 ganz oben stehen darüber hinaus die Stärkung der Direktvermarktung und der Kampf für faire Rahmenbedingungen im Online-Vertrieb, die für Hoteliers und Gäste gleichermaßen wichtig sind. Mehr als 50 Prozent der Hotelbuchungen erfolgen heute bereits über digitale Kanäle und auf diesen diktieren Plattformen die Bedingungen im Online-Vertrieb. Politischen Handlungsbedarf sieht der Hotelverband auch im Bereich der sogenannten „Sharing“ Economy. Das derzeitige Rechtsvakuum und die damit einhergehenden Wettbewerbsverzerrungen bei der Kurzzeitvermietung von Privatzimmern und -wohnungen geht nicht nur zu Lasten der stark reglementierten Hotellerie, sondern auch auf Kosten der Verbraucher, Anwohner und Steuerzahler. Zu den Forderungen des Verbandes zählen daher die Notwendigkeit einer Registrierung dieser wirtschaftlichen Aktivitäten, die Einhaltung von Sicherheitsstandards, die Gefahrenabwehr sowie die selbstverständliche Erfüllung von Steuerpflichten.