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Die Bundesregierung will Anfang nächsten Jahres Eckpunkte für die im Koalitionsvertrag angekündigte Nationale Tourismusstrategie vorlegen. Dies kündigte der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium und Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß im Tourismusausschuss an. Das Vorhaben diene dem Ziel, dass der Tourismus "die Bedeutung und Beachtung findet, die in der Branche gewünscht" werde. Die Regierung wolle diesem "großen Thema" einen neuen Stellenwert und "mehr Raum" geben, sagte Bareiß. Wo steht das Reiseland Deutschland im Jahr 2030? Das sei die Leitfrage, an der sich das geplante Konzept auszurichten habe. Es gehe darum, sicherzustellen, dass gemessen am heutigen Stand die Branche mindestens die gleiche, möglichst größere Bedeutung habe, in ihrer Wirtschaftskraft sowie als Faktor auf dem Arbeitsmarkt gestärkt werde, und dass Deutschland seine Attraktivität als Reiseziel behalte. Das Thema sei eine Querschnittsaufgabe, betonte Bareiß. Er strebe daher an, einen Staatssekretärsausschuss aus Vertretern unterschiedlicher interessierter Ressorts damit zu befassen.

Nach den Worten des Staatssekretärs ist für die Erarbeitung des Konzepts ein zweistufiges Verfahren vorgesehen. In den nächsten Wochen werde er Gespräche sowohl mit den in erster Linie zuständigen Ländern wie mit Vertretern der Tourismusbranche aufnehmen, aus denen ein Eckpunktepapier hervorgehen solle. Dieses werde voraussichtlich zu Beginn nächsten Jahres im Kabinett verabschiedet. In einer weiteren Phase soll auf der Grundlage der Eckpunkte ab Mitte 2019 ein "Aktionsplan" mit konkreten Einzelmaßnahmen entstehen. Spätestens im Sommer 2020 müsse das Konzept umsetzungsreif sein. Bareiß mahnte freilich, "die Erwartungshaltung nicht zu groß werden zu lassen". Tourismus falle in erster Linie in die gesetzgeberische Zuständigkeit der Länder, das sei der Bundesregierung auch bewusst. Daran habe sich ein "realistisches" und "umsetzbares" Konzept messen zu lassen.

Der BTW lässt derzeit eine Expertenstudie erstellen, auf Basis derer er in Kürze konkrete Vorschläge vorlegen wird, was eine Nationale Tourismusstrategie aus Sicht der Tourismuswirtschaft beinhalten muss.