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Nach einem entsprechenden Vorstoß der FDP-Bundestagsfraktion im Herbst 2018, haben sich nun auch Bündnis 90/Die Grünen im Tagesspiegel für eine möglichst komplette Abschaffung der Hotelmeldepflicht ausgesprochen. Die Hotelmeldepflicht ist in der Tat in ihrer bisherigen Form aus der Zeit gefallen und deren Reform seit vielen Jahren ein Kernanliegen des BTW-Mitglieds Hotelverband Deutschland (IHA): Die massenhafte und anlassunabhängige Vorratsdatenspeicherung widerspricht allen Datenschutzgrundsätzen. Es sind zudem seit Jahrzehnten keinerlei Fahndungserfolge nachweisbar. Die klaffende "Sicherheitslücke" und Ungleichbehandlung zur Sharing Economy ist eklatant. Für die Hotels ist die Meldescheinprozedur in ihrer bisherigen Form eine massive bürokratische Belastung und den Gästen lästig und unverständlich.

Eine komplette Abschaffung der Hotelmeldepflicht ist allerdings im nationalen Alleingang nicht möglich, weil Europarecht dem entgegensteht. Die Bundesregierung sollte sich daher in der Tat das Ziel setzen, mit den europäischen Partnern das Schengener Durchführungsübereinkommen zeitnah zu modifizieren und auch seine Umsetzung im Schengen-Raum zu harmonisieren. Bis dahin könnte der Deutsche Bundestag aber lediglich die Hotelmeldepflicht für Inländer aufheben, was eine deutlich wahrnehmbare Ungleichbehandlung eines Großteils der Hotelgäste zur Folge hätte. Aus diesem Grund plädiert der Hotelverband Deutschland stattdessen dafür, zumindest als erste Entlastungsmaßnahme endlich einen komplett digitalen Check-in im Hotel zu ermöglichen.