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Drei von fünf Bundesbürgern (61 %) haben auch im vergangenen Jahr ihre Koffer gepackt und wenigstens eine Urlaubsreise von mehr als fünf Tagen Dauer unternommen. Deutschland blieb das beliebteste Reiseziel vor Spanien und Italien. Am reisefreudigsten zeigten sich Familien und kinderlose Paare. Von ihnen waren mehr als sieben von zehn mindestens einmal unterwegs. Auffällig war zudem die hohe Zahl der Mehrfachurlauber: So waren 21 Prozent der Bundesbürger in der Reisesaison 2019 zweimal unterwegs. 19 Prozent packten noch häufiger ihre Koffer. Bereits jetzt sind sich auch schon fast zwei Drittel aller Bundesbürger sicher, 2020 wenigstens fünf Tage zu verreisen. Nur etwa jeder Siebte will in den kommenden zwölf Monaten nicht verreisen. Die restlichen 21 Prozent sind gegenwärtig noch unsicher ob und/oder wohin sie reisen. 

Der Haupturlaub dauerte 2019 durchschnittlich 12,3 Tage – rund einen Tag kürzer als noch vor 10 Jahren. Ein Urlaub im Inland dauert im Schnitt (9,3 Tage) nur etwa halb so lange wie eine Fernreise (17,4). Am längsten verreisten 2019 die jüngeren Bundesbürger zwischen 18 und 24 Jahren mit über zwei Wochen, und auch Ruheständler genossen eine überdurchschnittlich lange Urlaubsreise. Der Haupturlaub kinderloser Paare dauerte dagegen nur 11,6 Tage und die Haupturlaubsreise eines Singles nur gut 10 Tage.

Im 10-Jahres-Vergleich erhöhten sich die durchschnittlichen Gesamtausgaben für eine Urlaubsreise um mehr als 20 Prozent auf insgesamt 1.208 Euro pro Person (98 Euro pro Tag). Ein Urlaubstag in Deutschland war mit 85 Euro deutlich günstiger als bspw. ein Tag in Spanien, Griechenland oder Skandinavien mit jeweils über 100 Euro. Noch einmal deutlich teurer waren Fernreisen, für die im Schnitt 125 Euro pro Tag ausgegeben wurden. Günstiger als im Inland waren dagegen Ferien in Destinationen wie Kroatien (69 €), Polen (70 €), in nordafrikanischen Zielen (80 €) und der Türkei (81 €).

Mehr als jeder dritte Reisende (34%) verbrachte seinen Haupturlaub im eigenen Land. Besonders häufig ging es an die Seen und die Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch Bayern und Baden-Württemberg sowie Schleswig-Holstein und Niedersachsen konnten sich über zahlreiche Gäste freuen. Im 10-Jahres-Vergleich zeigt sich jedoch eine Abnahme um mehr als zwei Prozent (2009: 36,7%). Besonders Bayern musste Einbußen verzeichnen und auch Baden-Württemberg sowie die Küsten in Schleswig-Holstein zogen weniger Gäste für ihre Haupturlaubsreise an als noch vor 10 Jahren. Kompensiert werden kann dieser Rückgang meistens jedoch durch mehr Reisende in der Nebensaison, die ihren Zweit- oder Dritturlaub im Inland verbringen.

Bei der Auswahl der Reiseziele setzt sich der Trend zu mehr Fernreisen auch 2020 fort. Selbst wenn diese etwas teurer sind, ist sich bereits jetzt mehr als jeder sechste Bürger sicher, ein Ziel außerhalb Europas zu besuchen. Nichtsdestotrotz bleibt weiterhin Deutschland das beliebteste Reiseziel der Bundesbürger und bereits jeder vierte plant, die Haupturlaubsreise im Jahr 2020 im Inland zu verbringen.