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Berlin, 13. November 2017. „Nein zur Urlaubssteuer“ – lautet die Parole der Initiative, die die führenden Verbände der Tourismusbranche heute in Berlin vorgestellt haben. Sie fordern die zukünftigen Entscheider der neuen Bundesregierung auf, die Anwendung der gewerbesteuerlichen Hinzurechnung von Hotelleistungen für die Reise- und Tourismusbranche zu korrigieren und eine entsprechende Präzisierung der Gewerbesteuergesetzgebung vorzunehmen. Durch die gewerbesteuerliche Hinzurechnung entsteht faktisch eine „Urlaubssteuer“, die neben den Reiseveranstaltern auch die Urlauber mit hohen Mehrkosten belastet. Dabei betrifft sie den klassischen Badeurlaub auf Mallorca genauso wie den Skiurlaub, die Studienreise oder die Rundreise und die Klassenfahrt mit dem Bus. Diese zusätzlichen Gewerbesteuern entstehen dann, wenn Reiseveranstalter touristische Leistungen erbringen wie etwa Hotelzimmer anmieten oder Übernachtungskontingente einkaufen. Die Tourismusbranche weist mit der Ini tiative auf diese steuerliche Ungerechtigkeit hin: Es ist abstrus, angemietete Büroräume oder Lagerhallen steuerlich mit der Vermittlung von Hotelleistungen gleichzusetzen. Politik und Verbraucher werden ab sofort unter www.urlaubssteuer.de über die Nachteile für Wirtschaft und Reisende informiert.

Benedikt Esser, Präsident des RDA Internationaler Bustouristik Verband e.V., stellt klar: „Die Urlaubssteuer ist für den gesamten Tourismusstandort Deutschland fatal. Die gewerbesteuerliche Hinzurechnung gefährdet Arbeitsplätze, führt zu Marktaustritten und zu Standortverlagerungen von Touristikunternehmen in das Ausland. Da die Urlaubssteuer höhere Preise für Reisen zur Folge hat, belastet sie die Verbraucher stark.“ Ein Beispiel: Der Preis einer klassischen Urlaubsreise steigt in der Folge um 2,3 Prozent. Eine Reise, die bisher 2.000 Euro kostete, wird so um 46 Euro teurer. Zusätzlich drohen enorme finanzielle Belastungen durch Steuernachforderungen. Geld, das den klein- und mittelständischen Unternehmen für dringend erforderliche Investitionen fehlt.

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen ReiseVerbandes, erklärt: „Wir setzen darauf, dass die politischen Entscheider jetzt gute und faire Rahmenbedingungen für die deutsche Tourismuswirtschaft in Europa schaffen. Die Abschaffung der Urlaubssteuer ist Voraussetzung dafür, dass der mittelstandsgeprägte Tourismusstandort Deutschland eine Zukunft hat. Die derzeitige Belastung ist für die Unternehmen kaum zu bewältigen.“ Denn es betrifft vor allem mittelständische Anbieter: Mit Nachzahlungen und Rückstellungen in Milliardenhöhe droht ihnen der Ruin.

Mit der Urlaubssteuer droht die beliebteste Reiseform der Deutschen, der professionell durch Reisebüros und Reiseveranstalter organisierte Kompletturlaub, teurer zu werden – egal ob online oder im stationären Reisebüro gebucht. Informationsflyer klären Kunden und Politiker über die Konsequenzen auf. Gleichzeitig können Urlauber über das Portal www.urlaubssteuer.de an ihre Bundestagsabgeordneten schreiben und ihr Missfallen über diese zusätzlichen Kosten damit zum Ausdruck bringen – ein Musterbrief ist bereits vorformuliert.

Initiatoren von „Nein zur Urlaubssteuer“ sind der RDA, die Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. (ASR), der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW), der Deutsche ReiseVerband e.V. (DRV) und der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV). Die Website www.urlaubssteuer.de enthält Hintergrundinformationen und Materialien zum Download.

Hintergrund zur Reise- und Tourismusbranche in Deutschland:
Tourismus steht für fast 3 Millionen Beschäftigte, 290 Milliarden Euro Umsatz und 3,9 Prozent Anteil an der Bruttowertschöpfung Deutschlands; jeder 15. Arbeitsplatz in Deutschland geht auf das Konto des Tourismus. Die Tourismuswirtschaft ist damit wichtige Wirtschaftskraft und großer Arbeitgeber in Deutschland. Der Tourismus befindet sich auf Augenhöhe mit anderen wirtschaftlichen Schwergewichten wie der Automobilbranche oder dem Maschinenbau.

(vgl. www.btw.de/tourismus-in-zahlen/wirtschaftsfaktor-tourismus.html)


Ansprechpartner:

Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW)
Nicole von Stockert, Pressesprecherin

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