Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) e.V.
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Berlin, 20. Juli 2018 - Mit TUI und Thomas Cook haben zwei der größten Reiseveranstalter und Gründungsmitglieder des BTW ihre Kündigung aus dem Verband erklärt.

Wir bedauern die Entscheidung. Über die Beweggründe können wir im Wesentlichen jedoch nur mutmaßen. Wir werden das Gespräch mit Unternehmensvertretern suchen, um die Motivation zu verstehen und Kritikpunkte künftig ggf. in unserer Verbandsarbeit zu berücksichtigen.

Als BTW sind wir fest davon überzeugt, dass die Struktur und grundlegende Idee mit der der Dachverband 1995 gegründet wurde – Incomingtourismus, Outgoingtourismus und innerdeutschen Tourismus, Verbände und wichtige Unternehmen unter dem Dach „Deutsche Tourismuswirtschaft“ zu vereinen, eine gemeinsame Plattform zu bieten und die Stärken der unterschiedlichen Bereiche zu bündeln - im Sinne der Gesamtbranche sowie ihrer Teilbereiche richtig und wichtig ist.

Nur ein solcher Zusammenschluss erlaubt eine glaubhafte Argumentation auf Basis von Wirtschaftskraft und Arbeitsplätzen. Im politischen Diskurs spielen Arbeitsplätze und der Beitrag zur Wertschöpfung eine große, wenn nicht die größte Rolle. Je mehr Arbeitsplätze eine Branche sichert, desto gewichtiger kann auch ihre Stimme im politischen Diskurs sein, desto notwendiger ist es für die Politik, diese Arbeitsplätze zu sichern. Diese wichtige Klammer bietet der BTW als Dachverband der gesamten Branche.

Nur gemeinsam stehen wir für fast 3 Millionen Arbeitsplätze und 4 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland. Und nur unter diesem gemeinsamen Dach kommunizieren wir somit auf Augenhöhe mit Automobilwirtschaft, Maschinenbau und anderen „Heavy Weights“. Nicht vergessen darf man: Von den 2,9 Millionen Arbeitsplätzen der Tourismuswirtschaft entfallen mehr als 2,5 Millionen Arbeitsplätze und damit der weit überwiegende Teil auf den Deutschlandtourismus, davon allein rund 1,5 Millionen touristisch relevante Arbeitsplätze auf die heimische Hotellerie und Gastronomie. Verständnis in Politik und Öffentlichkeit für die Belange der Tourismuswirtschaft zu schaffen ist deshalb aus unserer Sicht nur möglich, wenn man alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Werte dieser Gesamtbranche zusammenbringt. Dafür steht der BTW.

Auf dieser Basis Verständnis für die Branche zu schaffen, sehen wir als Dachverband als eine unserer wichtigen Aufgaben. Die Imagekampagne „Auf Zukunft gebucht“ ist nur ein Beispiel, im Rahmen dessen wir mit vielen starken Partnern an unserer Seite genau diese Botschaften insbesondere in Richtung Politik getragen haben. Die Erstellung von Branchenstudien wie beispielsweise „Wirtschaftsfaktor Tourismus Deutschland“ ist ein anderes.

Gleichzeitig bieten wir als Dachverband bei der Vielzahl an Einzelthemen und Herausforderungen eine Plattform, auf der ein gemeinsamer Nenner definiert und transportiert werden kann. Wir sind uns sicher, dass die Vielstimmigkeit der Branche wichtig und von Vorteil ist, dass es aber auch immer wieder Momente gibt, in der es – gerade gegenüber der Politik – notwendig ist, den Zusammenhalt zu demonstrieren. Selbst wenn es in einzelnen Sachfragen manchmal auch divergierende Meinungen gibt, vereinen uns doch immer zumindest die ideellen Gemeinsamkeiten der Branche, wie unsere Kraft als Friedensindustrie und als Völkerverständiger, als Erlebnisschaffer oder Visitenkarte des Landes. Auch deshalb bedauern wir die Entscheidung der beiden Konzerne sehr.