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Touristische Verbände antworten auf Statements von Bildungsministerium und Wissenschaftsrat

Berlin, 24. Oktober 2018: Deutschland ist Weltmeister in Innovation, sagt eine Studie des Weltwirtschaftsforums. Gerade im Hinblick darauf sorgen Schreiben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und Prof. Dr. Martina Brockmeier, Präsidentin des Wissenschaftsrates, für Erstaunen bei Deutschlands touristischen Verbänden.

In einem Brief an Bildungsministerium und Wissenschaftsrat hatten sie im September gemeinsam darauf hingewiesen, dass die touristische Lehre und Forschung an Deutschlands Universitäten in den letzten Jahren eine deutliche Schwächung erfahren hat. „Die Grundlagenarbeit auf universitärer Ebene ist gerade in einer so innovativen und qualitätsorientierten Branche wie dem Tourismus, die weltweit immer wieder für disruptive Innovation sorgt, unerlässlich“, sagt DTV-Präsident Reinhard Meyer.

Das unterstreicht auch Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV): „Der Tourismus ist eine starke Wirtschaftskraft in Deutschland. Die universitäre Lehre und Forschung im Bereich Tourismus darf daher nicht weiter geschwächt werden. Denn Universitäten sichern theoretische Grundlagen und liefern essentielle Erkenntnisse zu den großen Zukunftsfragen.“ Die Verbände sind sich einig, dass die Breite an praxisnahen Lehr- und Studiengängen der Fachhochschulen erfreulich ist. Für die Sicherung der theoretischen Grundlagen, für zukunftsorientierten Lösungsansätze und die drängenden Fragen im Bereich von Nachhaltigkeit, demographischem Wandel oder Digitalisierung bedarf es aber der universitären Lehre und Forschung.

Und weiter gedacht: wenn wir heute nicht die Ausbildung der Tourismus-Lehrenden an den Universitäten sicherstellen, woher sollen die zukünftigen Professoren der Fachhochschulen kommen? „Tourismus steht für fast 3 Mio. Beschäftigte in Deutschland, aber nur 16 von mehr als 18.000 staatlich geförderten Forschungsprojekten befassen sich mit Tourismus – angesichts der gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen wie Overtourism, Verkehrsinfarkt und Sharing Economy ein groteskes Missverhältnis”, ergänzt asr-Präsident Jochen Szech.

Gerade weil Bildung in Deutschland Angelegenheit der einzelnen Bundesländer ist, hat die Bundesregierung hier die Verantwortung, koordinierend tätig zu werden und im Austausch der Kultusministerkonferenz zum Thema zu machen, fordern deshalb die neun Verbände DTV, Allianz Selbständiger Reiseunternehmen - Bundesverband e.V., Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V., Deutsche Hotel- und Gaststättenverband e.V., Deutsche Reiseverband (DRV), Deutsche Zentrale für Tourismus e.V., RDA Internationale Bustouristik Verband e.V., Deutsche Gesellschaft für Tourismuswissenschaft (DGT) und der Deutsche Heilbäderverband e.V. Die Antworten von Bildungsministerium und Wissenschaftsrat beurteilen sie im Hinblick darauf als unbefriedigend und wenig nachvollziehbar.

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