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Die Bundesregierung denkt über einen Härtefallfonds für Unternehmen der Tourismuswirtschaft nach, die von den Folgen der Coronakrise in besonderem Maße betroffen sind. Das Vorhaben sei allerdings noch nicht spruchreif und bedürfe weiterer Abstimmung mit dem Finanzminister, sagte eine Vertreterin des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) am Mittwoch im Tourismusausschuss. Zwar würden die bereits bestehenden Hilfsangebote auch in der Reisebranche gut angenommen. Doch sei die Regierung immer bereit, zu schauen, "wo nachjustiert werden" müsse: „Wir unterstützen weiter mit Hochdruck." Nach Zahlen des Ministeriums haben 90 Prozent der Betriebe im Tourismussektor die Möglichkeit des Kurzarbeitergeldes und 80 Prozent finanzielle Soforthilfen in Anspruch genommen. In den Genuss von Steuerstundungen seien 40 Prozent der Unternehmen gelangt. Für Kleinstbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten habe die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bislang Soforthilfen im Volumen von 135 Millionen Euro zugesagt. Für den Gesamtbereich der Gastronomie allein seien 1,1 Milliarden Euro bewilligt. Gleichwohl biete die aktuelle Lage der Branche ein dramatisches Bild. In den Monaten März und April verzeichnete die deutsche Tourismuswirtschaft Umsatzeinbußen im Umfang von 24 Milliarden Euro, sagte die Ministeriumsvertreterin. Die Arbeitslosenzahl stieg demnach um 200 Prozent. Laut einer Umfrage sähen sich zwei Drittel der Unternehmen am Rande der Insolvenz.