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Die privaten Tagesreiseaktivitäten der Deutschen haben sich in Zeiten der Corona-Krise deutlich reduziert, ein völliger Stillstand der Tagesausflüge ist jedoch u. a. aufgrund der günstigen Wetterverhältnisse im März und April 2020 nicht eingetreten. Bedingt durch allgemeine Einschränkungen (Mengenbegrenzungen etc.), Schließungen von Attraktionen/Sehenswürdigkeiten und gastronomischen Einrichtungen oder Veranstaltungs-Absagen ließen sich jedoch (zwangsweise) Veränderungen bei den Aktivitäten erkennen. Das geht aus dem dwif-Tagesreisenmonitor hervor.

Während der Lock-Down-Phase zwischen den Kalenderwochen 12 und KW 19 haben sich die privaten Tagesreiseaktivitäten der Deutschen im Vergleich zu den Vorjahren mehr als halbiert – zu Beginn der Einschränkungen sogar um bis zu 67 Prozent. Ausnahme: Die Osterwoche. Neben der generellen „Ausflugs-Lust“ nach fast vierwöchiger Lock-Down-Phase, dürfte u. a. auch das frühsommerliche Wetter an den Osterfeiertagen dazu beigetragen haben.

Vor allem Outdoor-Aktivitäten wie Wandern/Radfahren, der Besuch von Naturattraktionen sowie Erholungs-/Spazierfahrten konnten in den Lockdown-Wochen deutliche Zuwächse verzeichnen. Andere wichtige Tagesausflugs-Aktivitäten, wie z. B. der Besuch von Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen oder Restaurants/Cafés wurden durch die deutschlandweiten Beschränkungen hingegen kaum unternommen.

Kaum Ausgaben der Tagesausflügler und kürzere Distanzen

Entsprechend der veränderten Aktivitäten gaben die Tagesausflügler während der Corona-Krise auch deutlich weniger aus. In den Kalenderwochen 12 bis 15 gingen die Ausgaben pro Kopf je Tageausflug phasenweise um über 60 Prozent zurück – vor allem die Ausgaben in der Gastronomie und für Freizeit/Unterhaltung (z. B. Eintrittsgelder) verzeichneten Rückgänge Richtung Null.

Die zwangsweise Veränderung der Aktivitäten hatte auch Auswirkungen auf die zurückgelegten Distanzen zwischen Wohnort und Zielgebiet. Wandern/Radfahren oder Besuche von Naturattraktionen finden im Vergleich zu anderen Aktivitäten häufig im näheren Wohnumkreis statt. Dies spiegelt sich in einem Rückgang der Ausflugsdistanzen von phasenweise bis zu fast 50 Prozent gegenüber einem Normaljahr.

Kein Business as usual im Tagestourismus

Seit den Lockerungen Mitte Mai geht der Trend im Tagestourismus stetig in Richtung „Normalniveau“ und immer mehr Deutsche sind wieder unterwegs. Der dwif-Tagesreisenmonitor machen allerdings deutlich, dass trotz einer schnellen Regenerationsgeschwindigkeit in diesem für den Deutschland-Tourismus so wichtigen Nachfragesegment noch lange nicht von einer Normalität gesprochen werden kann. Auch wenn die reine Quantität der Tagesausflüge – auch dank der geringen Urlaubsreiseintensität und/ Urlaubsdauer der Deutschen in 2020 – wieder Vorjahresniveau erreicht, so sind das Aktivitätenspektrum, die zurückgelegte Distanz und das Ausgabenniveau noch alles andere als „normal“.