19.11.2025 - Die Tourismuswirtschaft in Deutschland hat sich nach der Coronapandemie Schritt für Schritt nach oben gekämpft. Das alles trotz eines wirtschaftlich äußerst schwierigen Marktumfelds. Neue, im gemeinsamen Auftrag von BTW, DIHK und DTV ermittelte volkswirtschaftliche Kennzahlen für das Jahr 2024 belegen: Der direkte Anteil der Tourismusbranche an der Bruttowertschöpfung Deutschlands liegt mit 3,7% noch leicht unter Vor-Corona-Niveau. Dabei beschäftigen die Unternehmen der Tourismusbranche wieder rund 2,7 Millionen Menschen – das sind 6,0 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland.
Im Zuge der Coronakrise war der Beitrag des Tourismus an der Bruttowertschöpfung 2021 zwischenzeitlich auf 2,2 Prozent eingebrochen. Der Anteil an der Gesamtbeschäftigung lag 2021 nur noch bei 4,4%. Die Branche verlor durch die Pandemie zeitweise 800.000 Mitarbeitende.
Gleichzeitig ergibt die Berechnung, dass zwar der relative Anteil an der Bruttowertschöpfung nahezu wieder Vor-Corona-Niveau erreicht hat, die Branche jedoch im Jahr 2024 weiter einen Rückgang des touristischen Konsums (real) von etwa 15 Milliarden Euro bzw. um rund 4 % gegenüber 2019 (2019: 334 Milliarden Euro, 2024: 319 Milliarden Euro) verzeichnet.
Für BTW, DIHK und DTV steht fest: „Die Zahlen zeigen eindrücklich, wie sehr sich die Branche trotz fordernden Rahmenbedingungen wie Kostensteigerungen und unzureichender Tourismusfinanzierung zurückkämpft. Dies zeigt: Die Tourismuswirtschaft birgt ein enormes Wachstumspotential, wenn die Bundesregierung nun weitreichende Entlastungen für Kommunen und Unternehmen auf den Weg bringt.“
Der komplette Bericht ist hier zu finden…
Zum Hintergrund der Studie: Für die Erfassung der wichtigsten wirtschaftlichen Kennziffern des Tourismus steht mit dem Tourismus-Satellitenkonto (TSA) ein international anerkanntes System zur Verfügung. Das bundesdeutsche Tourismus-Satellitenkonto wurde letztmalig vom Statistischen Bundesamt mit dem Bezugszeitraum bis 2021 veröffentlicht. Damit wiesen die aktuellsten bundesdeutschen Kennziffern des Tourismus inzwischen eine Verzögerung von bis zu vier Jahren auf und standen zudem noch deutlich unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie. Darum erstellt DIW Econ in dieser Studie einen Nowcast, also eine statistisch fundierte Fortschreibung ausgewählter TSA-Ergebnisgrößen für das Jahr 2024. Dabei handelt es sich nicht um eine vollständige TSA-Berechnung, die die Publikation des Statistischen Bundesamtes ersetzt, sondern um eine komplementäre Prognose, die statistischen Unsicherheiten unterliegt.