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Tourismusbranche als Ausbildungs- und Arbeitsmarkt

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Die Perspektiven, in der Tourismuswirtschaft Fuß zu fassen sind gut - für gering Qualifizierte genauso wie für Akademiker.

Die Tourismusbranche ist nach dem Handel der zweitgrößte Dienstleistungssektor in Deutschland. Rund 2,8 Millionen Personen arbeiten im Tourismus. In den unterschiedlichsten Sparten entstehen hier stets neue interessante Arbeitsplätze und Arbeitsinhalte. Hierfür werden qualifizierte Fachkräfte gesucht.

Vor Corona war der Tourismus eine der wichtigsten Wachstumsbranchen überhaupt - und es ist davon auszugehen, dass dies nach dem Ende der Coronakrise auch wieder so sein wird. Gleichzeitig wird sich der demographische Wandel in den kommenden Jahren und Jahrzehnten auch auf den touristischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt auswirken. Die Chancen für aktuelle und künftige Schulabgänger sind in dieser Branche somit gut.

Ausbildungs- und Berufschancen

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So heterogen wie die Branche ist, so vielfältig sind auch die Berufschancen und -wege, die die Tourismusbranche bietet: Von Reisebüros und -veranstaltern über Restaurants, Hotels oder Event-Locations, Flughäfen und Airlines, die Bahn, Reedereien und Reisebusunternehmen bis hin zu Tourismus Marketing-Gesellschaften, Reiseversicherungen und Duty Free Shops bietet die Branche die verschiedensten Tätigkeitsfelder.

Da sind zum einen die klassischen Berufe, an die man sofort denkt, wenn man "Tourismus" hört - z.B. Pilot oder Reiseverkehrskauffrau/mann, Koch oder Hotelfachleute. Doch wenn man sich das Spektrum der Branche ansieht, gibt es noch viel mehr Möglichkeiten, die sich gerade auch angehenden Auszubildenden oder Studenten eröffnen - vom Eventmanager im Hotel, bei Messegesellschaften oder in Veranstaltungszentren über den Travel Manager im Geschäftsreisebereich oder den Physiotherapeuten im Wellness- und Gesundheitstourismus bis hin zu Einzelhandelskaufleuten im Duty Free Shop - um nur einige wenige zu nennen.

Auch eher allgemein ausgerichtete Uni- oder FH-Absolventen wie BWLer, Juristen und Ingenieure oder auch Journalisten, PR-Fachkräfte, Werbefachleute und ITler sind in den Unternehmen der Branche - gerade in den großen Konzernen - gefragt. Darüber hinaus bieten natürlich auch die zahlreichen touristischen Verbände in Deutschland spannende Jobs, die sich rund um das Thema Tourismus drehen.

Trends

Bei einer solchen Vielfalt von Möglichkeiten von Trends zu sprechen ist schwierig. Was sich aber bereits vor der Coronakrise zunehmend entwickelt hat, sind zusätzliche Berufschancen in boomenden Sektoren wie dem Gesundheitstourismus oder im Kreuzfahrtenbereich sowie in eher neuen Tätigkeitsfeldern wie Umweltmanagement und Wertemanagement oder auch in neuen Forschungsfeldern, beispielsweise hinsichtlich leiserer Verkehrsmittel, alternativer Treibstoffe oder geringerem CO2-Ausstoß. Themen, die nach dem Überwinden der Coronakrise von großer Relevanz bleiben dürften.

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Flexibilität, Reisebereitschaft, Teamfähigkeit und gute Fremdsprachenkenntnisse sind in den meisten Arbeitsfeldern unerlässlich.

Für eine aussichtsreiche Karriere im Tourismus ist auch ein Verständnis für gesellschaftliche und politische Trends sowie wirtschaftliche Zusammenhänge ein Pluspunkt. Wichtig ist auch der frühzeitige Aufbau persönlicher Netzwerke, die eine zentrale Rolle in Job- und Geschäftsvermittlung spielen. Alumni-Vereine, Praktikumsbetriebe, Webportale und Fachmessen sind sehr gute „Networking“-Plattformen.

Der Tourismus hat in Zukunft noch größere Herausforderungen zu meistern. Drei Stichworte sind die Digitalisierung, der Klimawandel und der demographische Wandel. Profunde Marktkenntnisse und die Fähigkeit, Trends zu erkennen und zu analysieren sind deshalb grundlegende Fertigkeiten von Tourismusprofis.

Die Tourismusbranche ist prinzipiell offen für motivierte Einsteiger und nicht grundsätzlich festgelegt auf „Schubladenabschlüsse“. Nicht der exakte Abschluss/Titel, erworben an einer ganz bestimmten Universität oder Ausbildungsfirma, ist entscheidend, sondern das persönliche Engagement, die hohe Leistungsbereitschaft und Offenheit der Absolventen. Auch sollte man - wenn man keinen „Standardabschluss“ oder keine „Standardausbildung“ mitbringt - eine gewisse Weiterbildungsbereitschaft mitbringen, die einem zahlreiche spannende Türen öffnen kann.