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Positives Konsumklima sorgt für anhaltendes Reisefieber und mehr Reisetage

Berlin, 31. Juli 2017 – Mehr Reisetage, mehr Übernachtungen, höherwertige Ausflüge: Das generell positive Konsumklima in Deutschland verhilft nicht nur der Reiselaune zu einem stabil hohen Niveau, sondern führt auch dazu, dass die Menschen sich insgesamt mehr gönnen. Das zeigt der aktuelle Tourismusindex des BTW.

Mehr als 395 Millionen Tage waren die Deutschen allein in den ersten vier Monaten 2017 unterwegs – rund ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Unser Launeindex lässt auch für den Rest des Jahres auf ein weiterhin gutes Reisejahr hoffen, das Reisefieber der Deutschen hält an“, kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel den aktuellen Wert des Tourismusindex von 1,3 Punkten. Vor einem Jahr hatte er bei 0,1 Punkten gelegen, zum Jahreswechsel bei 0,4.

Mit Blick auf die bereits absolvierten privaten Reisen fällt auf: Die Deutschen gönnen sich insgesamt – zeitlich wie finanziell - mehr Übernachtungen, sie sind immer häufiger mehr als einen Tag unterwegs. 8 Prozent weniger Tagesausflügen stehen 7 Prozent mehr Reisetage auf Freizeittrips mit mindestens einer Übernachtung gegenüber. Mittlerweile geht damit nur noch ein gutes Drittel aller Reisetage der Deutschen auf das Konto von Tagesreisen und Ausflügen. „Natürlich sind das Budget und vor allem auch die Zahl an verfügbaren Tagen für Reisen bei den meisten Menschen begrenzt. Es gilt, sich zu entscheiden, in was man Zeit und Geld investiert – und seit einiger Zeit sind dies zunehmend die längeren Reisen und weniger die einfachen Ausflüge“, so Frenzel.

Deutlich wird auch: Wenn Tagesreise, dann sieht diese heute oft anders aus als noch vor fünf Jahren. Erlebnispark (+16 % seit 2012) statt Volksfest (-7 %) und Wellnesstag (+13 %) statt Radausflug (-9 %): Die gute Arbeitsmarktlage und die dauerhaft niedrige Sparneigung aufgrund geringer Zinsen führen offensichtlich auch dazu, dass die Menschen mehr Geld in ihren Ausflug investieren. Doch nicht nur die Entwicklung hin zu mehrtägigen Reisen und höherwertigen Ausflügen lässt die Zahl der Tagesreisen insgesamt schmelzen – eine Entwicklung, die zuletzt übrigens auch bereits die Studie Wirtschaftsfaktor Tourismus des Bundeswirtschaftsministeriums und des BTW gezeigt hatte. Auch generelle gesellschaftliche Entwicklungen, allen voran die Digitalisierung, haben Einfluss: Shopping-Trips sind in Zeiten von Amazon, Zalando und Co. weniger gefragt. Und auch politische und soziale Aktivitäten benötigen weniger Vorort-Präsenz, da sie sich in Teilen auch in die Sozialen Netzwerke verlagern. Insgesamt zeigt die Auswertung eine Tendenz weg von Aktivitäten in Gruppen und Vereinen hin zu individuelleren Erlebnissen.

 

Hinweis an die Redaktionen: Die Grafik können Sie unter http://www.btw.de/tourismus-in-zahlen/btw-tourismusindex-sommer-2017.html  in druckfähiger Auflösung herunterladen.

 

Pressekontakt:

Nicole von Stockert, BTW-Pressesprecherin
Fon: 030/72 62 52-60; vstockert@btw.de 

 

Über die Studie: Der BTW-Tourismusindex misst auf Basis des GfK-Konsumklimaindex und des GfK MobilitätsMonitors die Bereitschaft der Deutschen, das verfügbare Einkommen in Aufenthaltstage im Rahmen touristischer Aktivitäten zu investieren. Dabei ist der BTW-Tourismusindex unabhängig von zu wählendem Beförderungsmittel, beabsichtigtem Reiseziel und geplanter Reisedauer und umfasst sowohl privat als auch kommerziell organisierte Reisen. Betrachtet werden Tagesreisen wie auch Reisen mit Übernachtung(en), deren Ziel mindestens 50 Kilometer vom Wohnort des Reisenden entfernt liegt. Ergänzend zu diesem Stimmungsindikator werden zurückblickend die tatsächlich getätigten Reisetage ermittelt.

Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus denselben monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen (repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland), die auch Grundlage des GfK-Konsumklimaindex darstellen. Zusätzlich wird eine ergänzende Prognose für die nächsten Monate erstellt. Der MobilitätsMonitor umfasst eine regelmäßige, monatliche Erfassung des Reiseverhaltens der Deutschen bei 45.000 Personen in einer kontrollierten, feststehenden Consumer Panel Stichprobe.

GfK erstellt den Tourismusindex im Auftrag des BTW mit freundlicher Unterstützung des ADAC exklusiv für den BTW. Die nächste Veröffentlichung findet im Dezember 2017 statt.

 

Über den BTW: Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ist der Sprecher der Tourismuswirtschaft in Deutschland. Fast 7 Prozent aller Arbeitsplätze und 3,9 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland

gehen direkt auf das Konto des Tourismus, wie eine aktuelle Studie ergeben hat. Hinter dem BTW stehen große Unternehmen und starke Verbände aus allen Bereichen des Tourismus.