Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) e.V.
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Berlin, 6. August 2014 – Die Deutschen sind und bleiben reisefreudig, die Konsumlaune in Sachen Reisen nimmt hierzulande weiter zu. Dies zeigt der aktuelle Tourismusindex des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), der angelehnt an den GfK-Konsumklimaindex die Bereitschaft der Deutschen misst, in den kommenden Monaten in Reisetage zu investieren. Nach bereits positiven 1,07 Punkten im April erreichte   das Stimmungsbarometer jetzt im Sommer erfreuliche 3,11 Punkte. Bis zum Jahresende prognostiziert der Index sogar 3,8 Punkte. Im Vergleich zu anderen Konsumgütern sind die Menschen derzeit überdurchschnittlich bereit, Geld für Reisen auszugeben.   

„Wir freuen uns natürlich sehr über diese anhaltende Reisefreude der Deutschen. Der aktuelle Tourismusindex zeigt, dass touristische Aktivitäten in ihrer ganzen Vielfalt im Trend liegen und von den Menschen noch stärker als andere Konsumgüter wie Unterhaltungselektronik oder Einrichtungsgegenstände nachgefragt werden“, kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse. 

Ein weiteres Ergebnis des BTW-Tourismusindex: Bis einschließlich April stieg die Zahl der absolvierten Reisetage gegenüber den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres um 3,8 Prozent auf rund 391 Millionen. Insgesamt hatten die Deutschen im Jahr 2013 in ihrer Freizeit rund 1,58 Milliarden Reisetage fern von zu Hause verbracht. Das waren durchschnittlich fast 20 Tage pro Bundesbürger. Ein Drittel der Reisetage entfiel auf Tagesreisen zum Beispiel in Freizeitparks, zu Verwandten oder bei Ausflügen ins Grüne. Zwei Drittel wurden im Rahmen von Reisen mit mindestens einer Übernachtung im In- und Ausland verbracht. 

Frenzel: „Diese Entwicklung unterstreicht auch noch einmal die Dynamik unserer Branche. Denn die meisten dieser Reisetage werden erst durch die Unternehmen der Tourismuswirtschaft und die fast 3 Millionen Menschen, die in dieser Branche arbeiten, möglich gemacht. Neben Branchen wie Gesundheitswirtschaft und IT gehört die Tourismuswirtschaft zu den Wachstumstreibern in Deutschland. Und mit einem Anteil von 4,4 Prozent am Bruttoinlandsprodukt befinden wir uns deutlich auf Augenhöhe mit Maschinenbau oder Automobilindustrie.   

Dass die Menschen reisen wollen und dass sie bereit sind, in Reisen und Ausflüge zu investieren, zeigt unser Tourismusindex deutlich. Wir appellieren an dieser Stelle noch einmal eindringlich insbesondere an die Politik, diese positive Grundstimmung nicht durch zu viele tourismusspezifische Belastungen in Sachen   Steuern, Verbraucherschutz oder Infrastruktur zu zerstören, die das Reisen künstlich und unnötig verteuern oder erschweren.“   

Detailinformationen: 

Reiselaune entwickelt sich 2014 erfreulich positiv
Der Tourismusindex misst die Bereitschaft der Bürger in Deutschland, in den kommenden Monaten in (private) Reisetage zu investieren. Diese Bereitschaft ist in diesem Jahr erfreulich hoch: Nachdem sich die Konsumlaune in Sachen Reisen bereits zu Beginn des Jahres positiv entwickelt und im April einen Wert von 1,07 Indexpunkten erreicht hatte, steigerte sich die gute Reiselaune zum Sommer hin weiter und steht nun bei 3,11 Punkten. Ein Ende der positiven Entwicklung ist derzeit nicht zu erkennen. Sollten die Rahmenbedingungen stabil bleiben, könnte der Index bis Jahresende sogar einen Wert von 3,8 Prozent erreichen.  

Investitionsbereitschaft: Tourismus ist aktuell Treiber des Konsumklimas
Die Ausgabenplanungen für Reisetage im Rahmen von privaten Tages- oder Mehrtagesreisen liegen für das Restjahr 2014 fast 4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Tourismus profitiert vom derzeit allgemein positiven Konsumklima überdurchschnittlich. Setzt man die durchschnittliche Ausgabeplanung für 2014 für alle Branchen auf das Ausgangsniveau Null, zeigt sich, dass die Bereitschaft in Reisetage zu investieren rund 30 Prozent höher ist, als im Durchschnitt der Ausgabeplanungen: Während die Deutschen für Investitionen in Einrichtungsgegenstände, Unterhaltungselektronik, Haushaltsausstattung oder Renovierungen aktuell nur unterdurchschnittliche Investitionsbereitschaft zeigen, führt die Investitionsneigung in Urlaubstage vor der Bereitschaft, in Immobilien oder PKWs zu investieren, die Konsumlaune der Deutschen an.   

Mit Blick auf die Entwicklung des allgemeinen Konsumklimas, wonach der reale private Konsum in diesem Jahr um 1,5 Prozent zulegen wird, zeigt der BTW-Tourismusindex, dass die Reisebereitschaft der Deutschen eine wesentliche Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland sein wird.   

Bislang absolvierte Reisetage 2014
Die Zahl der Reisetage entwickelt sich weiter positiv. Bis einschließlich April stieg die Zahl der Reisetage gegenüber den ersten vier Monaten des vergangenen Jahres um 3,8 Prozent auf rund 391 Millionen.      

Das Plus an Reisetagen ging insbesondere auf das Konto der Mehrtagesreisen. Die Zahl der Reisetage im Rahmen von Mehrtagesreisen hat seit Beginn des Jahres um 8,3 Prozent zugelegt. Das positive Konsumklima sorgt somit nicht nur dafür, dass die Reiselust der Deutschen sehr hoch ist und insgesamt mehr Reisetage konsumiert werden, sondern auch, dass gerade auch in Reisen mit Übernachtungen investiert wird.   

Interessant auch: Insbesondere die jüngere Bevölkerungsschicht hat sich im ersten Jahresdrittel deutlich mehr Reisetage gegönnt – bei den Unter-35-Jährigen lag das Plus an Reisetagen bei 10 Prozent.

Verteilung der Reisetage und Reiseanlässe 
Das Verhältnis von Tagesausflügen zu Mehrtagesreisen bewegt sich seit Jahren relativ konstant bei 1 zu 2. Zwei Drittel aller Reisetage erfolgen also im Rahmen von Aktivitäten, die mindestens eine Übernachtung beinhalten. Besuche bei Verwandten und Freunden, Badeurlaube, Rundreisen und Urlaub auf dem Land sind hier die häufigsten Urlaubsformen. Mit einem Anteil von einem Drittel aller Reisetage sind jedoch auch Tagesreisen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Hauptanlässe für Tagesaufenthalte sind neben Verwandten- und Bekanntenbesuchen hauptsächlich sportliche Aktivitäten, Natur und Kultur.  

Über die Studie:

Der BTW-Tourismusindex misst auf Basis des GfK-Konsumklimaindex und des GfK MobilitätsMonitors die Bereitschaft der Deutschen, das verfügbare Einkommen in Aufenthaltstage im Rahmen touristischer Aktivitäten zu investieren. Dabei ist der BTW-Tourismusindex unabhängig von zu wählendem Beförderungsmittel, beabsichtigtem Reiseziel und geplanter Reisedauer und umfasst sowohl private als auch kommerziell organisierte Reisen. Betrachtet werden sowohl Tagesreisen als auch Reisen mit Übernachtung(en), deren Ziel mindestens 50 Kilometer vom Wohnort des Reisenden entfernt liegt.   

Ergänzend zu diesem Stimmungsindikator werden zurückblickend die tatsächlich getätigten Reisetage ermittelt.   

Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus denselben monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen (repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland), die auch Grundlage des GfK-Konsumklimaindex darstellen. Zusätzlich wird eine ergänzende Prognose für die nächsten Monate erstellt. Der MobilitätsMonitor umfasst eine regelmäßige, monatliche Erfassung des Reiseverhaltens der Deutschen bei 45.000 Personen in einer kontrollierten, feststehenden Consumer Panel Stichprobe.   

Die Reisebereitschaft ist ein Stimmungsindikator. Sie fragt, ob die Verbraucher es derzeit für ratsam halten, Investitionen in Aufenthaltstage zu tätigen. Selbst wenn sie dies mit „Ja“ beantworten, müssen noch zwei weitere Voraussetzungen für einen Kauf bzw. tatsächlichen Reiseantritt vorhanden sein: Der Verbraucher muss das nötige Geld für eine solche Reise besitzen und auch eine Notwendigkeit für eine solche Investition sehen.  

GfK erstellt den Tourismusindex im Auftrag des BTW mit freundlicher Unterstützung der TUI AG sowie des ADAC exklusiv für den BTW.   

Die nächste Veröffentlichung des BTW-Tourismusindex findet Mitte Dezember 2014 statt. 
 

Über den BTW:
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ist der Sprecher der Tourismuswirtschaft in Deutschland. Rund 40 der größten Unternehmen und Verbände aus allen Bereichen der Tourismuswirtschaft in Deutschland stehen hinter dem BTW. Das Spektrum reicht vom Luft-, Straßen- und Schienenverkehr über Hotellerie und Gastronomie, Reiseveranstalter und Kongress-Centren bis hin zum Tourismusmarketing. Es umfasst privaten Tourismus genauso wie den Geschäftsreisesektor. 7 Prozent aller Arbeitsplätze und 4,4 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland gehen direkt auf das Konto des Tourismus, wie eine aktuelle Studie ergeben hat.  

Die Arbeit des BTW zielt darauf ab, Mobilität zu erhalten und zu optimieren, um Reisen weiterhin attraktiv möglich zu machen. Faire Wettbewerbsbedingungen in Deutschland und Europa sind dafür unerlässlich. Gleiches gilt für eine sinnvolle Verhältnismäßigkeit zwischen notwendigen Grundlagen für eine funktionierende Wirtschaft auf der einen sowie Klima- und Verbraucherschutz auf der anderen Seite.   

 

Pressekontakt:   

Nicole von Stockert, BTW-Pressesprecherin 
Fon: 030/72 62 52-60 
vstockert@btw.de