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BTW-Präsident fordert faire Wettbewerbsbedingungen für den Wachstumsmotor Tourismus

Berlin, 13. Oktober 2014 – Mit einem Appell an die Politik, den Wachstumsmotor Tourismus am Laufen zu halten hat der Präsident der deutschen Tourismuswirtschaft Dr. Michael Frenzel den 18. Tourismusgipfel eröffnet. Dafür sei es notwendig auf ständig neue Belastungen der Branche und ihrer Gäste zu verzichten und bereits bestehende Belastungen zu reduzieren. Vor rund 500 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Medien forderte Frenzel eine schnellstmögliche Abschaffung der Luftverkehrsteuer, das Aus für das Projekt PKW-Maut sowie eine regelmäßige und zeitnahe Evaluierung des arbeitsmarktpolitischen Experiments Mindestlohn. „Dieser wird nicht nur zu Belastungen bei der Lohnhöhe, sondern insbesondere auch zu viel zusätzlicher Bürokratie und Verwaltungsaufwand für alle Unternehmen führen.“ Das gelte es im Auge zu behalten und ggf. Korrekturen einzuleiten. 

Darüber hinaus führte Frenzel den Teilnehmern auch noch einmal die massiven Konsequenzen vor Augen, die durch die gewerbesteuerliche Hinzurechnung des Hotelzimmerankaufs durch Reiseveranstalter drohen „Wir dürfen nicht davon ablassen, deutlich zu machen, dass die Umsetzung des Anwendungserlasses viele mittelständische Existenzen gefährdet und zu einer Abwanderung eines großen Teils des klassischen Veranstaltungsgeschäfts ins Ausland führen kann.“ Hier sei aus Sicht der Branche dringend erforderlich, dass der Anwendungsbereich so eingeschränkt wird, dass die Anmietung von Hotelräumen nicht erfasst wird. Anderenfalls sei das Reiseveranstaltergeschäft made in Germany gefährdet. Mit Blick auf die zahlreichen Streiks zu Lasten der Tourismuswirtschaft und ihrer Gäste unter anderem im Luft- und Bahnverkehr begrüßte der BTW-Präsident, dass die Koalition ihr Vorhaben Tarifeinheit weiter vorantreibt. „Es kann nicht sein, dass kleine Spartengewerkschaften die öffentliche Infrastruktur dauerhaft lahmlegen.“ 

Frenzel appellierte aber auch an die Branche, auf gesellschaftliche Entwicklungen – von Neuen Märkten bis hin zu neuen Trends wie Sharing Economy – angemessen zu reagieren. „Wir selbst sind gefordert, eingefahrene Strukturen aufzubrechen, um marktgerechte Antworten zu finden, da am Ende die Rolle des Staates nur sein kann, für Wettbewerbsgleichheit – ein Level Playing Field – zu sorgen. Das allerdings müssen wir einfordern.“ Der deutsche Luftverkehr kämpft derzeit durch Luftverkehrsteuer, Nachtflugverbote oder auch die permanente Streikgefahr mit deutlich schlechteren Rahmenbedingungen als beispielsweise die Konkurrenz in Middle East. Die Pauschalreiserichtlinie sollte eigentlich novelliert werden, um künftig auch die so genannten Click-Through-Buchungen im Internet zu erfassen. Mit dem aktuellen Entwurf jedoch würde diese Problematik nicht mehr zufriedenstellend gelöst. Und auch für die Unternehmen der Sharing Economy gelten bislang in Teilen andere Regeln als für traditionelle Wirtschaftsunternehmen.

 

Die Eröffnungsrede des Tourismusgipfels hielt in diesem Jahr Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Als weiterer Höhepunkt erwartet die Teilnehmer – wenige Tage vor dem 25. Jahrestag des Mauerfalls - eine Rede des früheren Bundesaußenministers und Vizekanzlers Hans-Dietrich Genscher zum Thema „25 Jahre Reisefreiheit“.

Weitere Informationen rund um den 18. Tourismusgipfel finden Sie unter www.btw.de.

 

Hinweis an die Redaktionen: Eine Übersicht über die wirtschaftliche Entwicklung der Branche finden Sie im Anhang sowie unter www.btw.de .

 

Pressekontakt: 

Nicole von Stockert, Pressesprecherin

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Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ist der Sprecher der Tourismuswirtschaft in Deutschland. 7 Prozent aller Arbeitsplätze und 4,4 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland gehen direkt auf das Konto des Tourismus, wie eine aktuelle Studie ergeben hat. Hinter dem BTW stehen große Unternehmen und starke Verbände aus allen Bereichen des Tourismus.